Bericht zur Neueröffnung des Goldenen LÖwen |
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Er bringt den Ebbelwei zurück
Klaus Zirkel packt es an. Er ist neuer Chef im «Goldenen Löwen».
Von Andreas Haupt FNP
Zwei Jahre nach dem Brand können Einheimische und Ausflügler im «Goldenen Löwen» wieder Station machen. An Karfreitag ist Premiere auch im Garten.
Harheim. Seit 30 Jahren ist Klaus Zirkel in der Gastronomie tätig. Vieles hat er schon gemacht, Lokale in Sachsenhausen geleitet, die Imbisse von Frankfurter Freibädern geführt, das «Glashaus» in den Titus-Thermen in der Nordweststadt gehört ihm. Doch mit der Wiedereröffnung des traditionsreichen Harheimer Lokals «Zum Goldenen Löwen» in der Reginastraße 6 habe er sich mit seiner Frau Christiane einen Traum erfüllt, schwärmt der gebürtige Maintaler.
«Ich wollte schon immer einen schönen Garten. Jetzt habe ich ihn», sagt der 49-Jährige. An Karfreitag, fast genau zwei Jahre nach dem Brand, besteht wieder die Möglichkeit, unter freiem Himmel direkt am Eschbach Gaumenfreuden zu genießen.
Der frühere Pächter, Oliver Rühmann, hatte das Lokal nach dem Brand noch ein halbes Jahr als reinen Sommergarten weitergeführt. Während der Gastraum und der Saal im Obergeschoss ausbrannten, blieb die Küche weitgehend verschont. Doch weil er sich mit der Familie Schaak nicht über einen neuen Vertrag für das 200 Jahre alte Lokal einigen konnte, schloss der «Goldene Löwe» im Oktober 2007 seine Pforten.
Von den Spuren des Feuers ist im Gastraum längst nichts mehr zu riechen. «Das war schon alles weg, als wir das Lokal übernommen haben», sagt Zirkel. «Die alten Bilder, wie der Goldene Löwe früher ausgesehen hat, sind leider alle verbrannt.» Die komplette Einrichtung bis hin zu den Kühlräumen im Keller hat Zirkel auf eigene Kosten herrichten lassen. «Die Gaststätte sollte das Flair einer Ebbelwei-Wirtschaft haben. Deshalb haben wir Holzbänke aufgestellt. Da kommen die Leute ins Gespräch.»
Auch wird das Stöffche ausgeschenkt. Der Schoppen für 1,40 Euro, der halbe Liter für 2,80. Aber auch 4er- und 16er-Bembel gibt es. «Auf den neuen Gläsern und Krügen, die in den nächsten Tagen kommen, prangt dann auch das Logo des Goldenen Löwen.»
Draußen sind die Handwerker noch damit beschäftigt, den Garten herzurichten, der seit 1913 zum Anwesen gehört. «Drinnen haben wir 90 Sitzplätze. Draußen müssen wir erst einmal abwarten, wie es sich entwickelt.»
Einen Vorgeschmack auf das, was passieren könnte, hat er schon am vergangenen Wochenende beim Frühlingsausbruch erlebt. «Da hab ich nur mal schnell, weil die Leute es wollten, ein paar Tische und Stühle rausgestellt.» Im Handumdrehen hätten sich weitere Gäste eingefunden.
«Einige Harheimer, die zu Besuch waren, meinten, das sei nur ein Vorgeschmack gewesen.» Bis Karfreitag sollen deshalb die überdachten Sitzplätze entlang des Eschbachs fertig werden. «Am Sandkasten werden eine Rutsche und Schaukeltiere aufgestellt, damit Eltern auch mal ein paar Minuten ausspannen können.»
Er hat keine Sorge, dass das Lokal nicht laufen könnte. Trotz der enormen Investitionen, über deren Höhe Zirkel schweigt. «Wenn jeder so denkt, dann geht ja gar nichts. Ich bin ein Mensch, der lieber voran stürmt.»
Auf der Karte stehen vor allem klassische Frankfurter Gerichte. «Haspel, Rippchen, Schäufelchen». Aber auch hausgemachte Bratwürste wird es geben. Und im Sommer Salate. Obwohl erst 42 Jahre alt, sei sein Küchenchef Jürgen Schäfer schon seit 25 Jahren im Geschäft. Auch ein Harheimer steht hier spätestens ab Mai am Herd: Nachwuchskoch Alexander Hoffmann. «Immer am ersten Sonntag im Monat gibt es ein Grillfest, vom1. April bis 1. Oktober.» Im Winter werde stattdessen Schlachtfest gefeiert. «Die Familie Schaak hat noch eigenes Vieh. Ein Sohn ist Metzger und schlachtet dann für uns.»
Geöffnet hat der Goldene Löwe nun immer montags bis donnerstags ab 16 Uhr, freitags ab 14 und samstags, sonntags und an Feiertagen ab 11.30 Uhr. Gruppenreservierungen im Traditionslokal sind möglich unter der Telefonnummer (0 61 01) 5 97 50 43.
__________________ Gruß Thomas 
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